Sibelius Lektion 2

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Kurs Sibelius

Olav Lervik

Zusammenfassung Sitzung 2

Kurze Wiederholung von Sitzung 1 mit Fragen

Übung 2: Klavierauszug Schumann Cellokonzert op. 129

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Zum Klavierauszug:

Ein Klavierauszug ist das Arrangement von Orchester zu Klavier. Es gibt hier zwei wichtige Unterscheidungen:

  1. Der Opern-Klavierauszug: Hieraus studieren meist Sänger ihre Partien in Opern ein. Daher haben alle Systeme die gleiche Rastal-Grösse.
  2. Der Konzert-Klavierauszug: Bei z.B. einem Cello-Konzert hat der Cellist eine eigene Stimme und spielt nicht aus dem Klavierauszug. Daher ist in diesem Beispiel das Cello-System kleiner. Dies kann man einfach im Instrumentenmenü (Tastenkürzel I) ändern, indem man dort das Cello markiert und das entsprechende Häkchen setzt damit das System kleiner ist. Im Instrumentenmenü kann man übrigens auch die Anordnung der Instrumente verändern (move up/down).

Textregeln

Musiker sind eine gewisse Ordnung in den Noten gewohnt. Das heisst konkret, dass ein Musiker mit seltenen Ausnahmen folgendes erwartet wenn es um in Worte gefasste Angaben geht:

  1. Tempo-Angaben stehen über dem System und sind meistens fett und ein wenig grösser in der Schriftart. Der Tastenkürzel in Sibelius ist cmd+alt+T. Tempoangaben erscheinen in der Regel nicht über jedem einzelnen Instrument sondern über den jeweiligen Instrumentengruppen in einer Partitur. Klassisch meistens sogar nur ganz oben und über den Streichern. Über welchen Instrumenten die Systemangaben erscheinen kann man bei „Appearance“ → „System Objects“ einstellen.
  2. Dynamik steht unter den Noten (cmd+E für „Expression“ macht dies automatisch).
    1. Bei Instrumenten mit zwei Systemen steht die Dynamik in der Regel zwischen den Systemen (es sei denn es sind explizit 2 verschiedene Dynamiken zu spielen).
    2. Bei Sängern steht die Dynamik über dem System, da es darunter Platz für den zu singenden Text braucht.
  3. Technik (wie z.B. pizz./arco) steht über den Noten (cmd+T für „Technique“ macht dies automatisch)
  4. Ausdrucks-Angaben (dolce, espressivo, etc.) können von Verlag zu Verlag variieren. Sie sind meistens kursiv geschrieben und manchmal über oder unter dem Notensystem. Hier ist er ratsam konsequent zu bleiben. Man kann in Sibelius also entweder cmd+T verwenden und dann wie in Word mit cmd+i den kursiven Font einschalten. Mit cmd+E wäre der Font schon automatisch kursiv und befindet sich unter den Noten.

Fortgeschrittene Eingabehilfen in Sibelius

  1. Wenn sich ein Takt identisch wiederholt oder eine Stelle, kann man diese markieren und mit dem Tastenkürzel R für Repeat wird die Stelle kopiert und direkt im Anschluss eingefügt
  2. Wenn eine Motiv sequenziert wird (d.h. es wiederholt sich rhythmisch und evtl. auch in punkto Artikulation), dann kann man es mit R für Repeat zunächst sich wiederholen lassen. Dann wählt man die erste Note der Stelle an und kann mit alt+shift+N allein die Tonhöhen neu eingeben ohne dabei den Rhythmus etc. zu verändern.
  3. In den verschiedenen Tabs des Numpads auf Sibelius findet man zusätzliche Hilfe-Tools für Artikulationen, Vorzeichen, Glissandi, etc.
  4. In den Linien (Tastenkürzel L) findet man eine Vielzahl von Linien, wie den Legato-Bogen, Pedal-Linien, 8va- und 8vb-Linien etc.
    1. S ist der Tastenkürzel für einen Legato-Bogen. Diesen sollte man immer in Kombination mit markierten Noten oder Stellen setzen. Ob es richtig ist erkennt man daran, dass er richtig sitzt und blau oder schwarz ist. Man kann ihn, wenn das Ende markiert ist, mit der Leertaste oder Shift+Leertaste auf die nächste Note verlängern oder um eine Note verkürzen.
  5. In Längeren Werken sind Probenziffern gängig. Diese findet man im Text-Reiter. Sie haben den Tastenkürzel cmd+R (für Rehearsal).

n-tolen:

  1. Duolen, Triolen, Quartolen usw. für diese gibt es die gängigen Tastenkürzel cmd+2,3,4 etc.
  2. Manchmal kommen jedoch besondere n-tolen vor. Z.B. eine 32tel-Septole über ein viertel anstatt über eine Achtel.
  3. Hier geht man folgendermassen vor:
    1. Man erstellt die erste 32tel
    2. Dann geht man im Menü der Triolen bzw. n-tolen auf „andere“/“others“
    3. Hier kann man ganz oben anstatt nur einer Zahl auch ein Verhältnis eingeben. In unserem Fall 7:8
    4. Darunter kann man auch einstellen ob man nur die Zahl der n-Tole oder die komplette Ratio+Notenwert notiert haben möchte etc.

Übung 3: Jazz Leadsheet Vocal „Misty“ von Erroll Garner

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Ein Leadsheet im Jazz ist relativ einfach und wir brauchen nach dem bereits Gelernten nur noch folgende Ergänzungen:

  1. Um Akkordbezeichnungen einzugeben kann man auf den entsprechenden Punkt im Text-Reiter gehen oder über der markierten Note das Tastenkürzel cmd+K verwenden. Sibelius passt die Akkordbezeichnungen, die man eingibt, an. Wie kann man bei „Erscheinungseigenschaften“ einstellen.
    1. Mit Leertaste springt der Cursor automatisch zur nächsten Note, mit der Rücktaste zurück, was eine sehr schnelle und flüssige Eingabe ermöglicht
  2. Ähnlich verhält es sich bei den Lyrics. Nach markieren der Note kann man über das Tastenkürzel cmd+L anfangen den zu singenden Text einzugeben. Leerzeichen oder Bindestrich springt automatisch weiter zur nächsten Note.
    1. Falls man innerhalb einer gesungenen Note ein Leerzeichen braucht (im italienischen Operngesang kann es vorkommen, dass auf einer gesungenen Note ein Wort aufhört und ein anderes anfängt) verwendet man alt+Leerzeichen.
  3. Wiederholungszeichen bzw. unterschiedliche Taktstriche findet man am schnellsten, wenn man einen Taktstrich markiert und dann mit einem Rechtsklick unter „Bar Line“ das Gewünschte auswählt. Dies Auswahl reicht vom gestrichelten über den unsichtbaren bis hin zum Wiederholungs-Taktstrich.
  4. Jetzt braucht es noch zwei Linien: 1. Wiederholung und 2. Wiederholung
    1. Dazu markiert man die ensprechenden Takte und wählt bei „Notation“ → „Lines“ aus oder drückt direkte die Taste „l“. Hier kann man die richtige Linie auswählen.
    2. Es gibt unterschiedliche Techniken wie man unter eine Klammer „2.3.“ bekommt:
      1. Man kann die „3.“ als Techniktext schreiben und zurecht schieben
      2. Man kann im Linien-Menü eine neue Linie erstellen (basierend auf der „1.2.“ Wiederholungslinie und hier eine erstellen, wo „2.3.“ steht.
  5. Jazzer benutzen gerne bei Leadsheets einen Handschrift Font. Diesen kann man unter „Appearance“ → „Import Housestyle“ → „JazzInkpen2“ auswählen.

Wichtige Shortcuts von heute:

  1. Cmd+E = Expression/Ausdruck unter die markierte Note/Stelle hinzufügen.
    1. Dynamik bezeichnungen wie p, f, mf, etc. mit gehaltener cmd-Taste eingeben.
  2. Cmd+T = Techniktext über der markierten Note/Stelle hinzufügen.
    1. Für kursive Texte Cmd+i (wie bei Word) drücken, wenn der Cursor blinkt.
  3. Cmd+Alt+T = Tempotext
  4. l = Linie
  5. q = Schlüssel
  6. k = Tonart
  7. s = Bindebogen
  8. cmd+l = Lyrics eintippen
  9. cmd+k = Akkorde eintippen
  10. ergänzend:
    1. h = cresc.-Gabel unter der markierten Note/Stelle
    2. shift+h = decresc.-Gabel unter der markierten Note/Stelle
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  • Last modified: 2019/08/24 08:54
  • by olervik