machinarium
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machinarium [2015/05/06 15:32] – abucher1 | machinarium [2015/05/07 15:38] (aktuell) – abucher1 | ||
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von Andres Bucher, Anika Weber, Jeremy Petrus | von Andres Bucher, Anika Weber, Jeremy Petrus | ||
- | Rubriken | + | ====== Machinarium ====== |
- | Spieltitel( | + | {{: |
- | (In Infobox rechts: | + | | Genre | 2D Point & Click - Adventure |
- | (In Infobox rechts: | + | | Erscheinungsjahr | 2009 | |
- | (In Infobox rechts: | + | | Publisher | Amanita Design, Daedalic Entertainment |
- | (In Infobox rechts: | + | | Entwickler | Amanita Design |
- | Spielbeschrieb (kurz, 500-1000 Wörter, Quellen angeben. Allgemeiner Spielbeschrieb, dann Ergänzen durch Angaben | + | | Plattformen | Windows, Mac, Linux, Windows Phone, Playstation 3, Playstation Vita, iPad 2, BlackBerry PlayBook, Android | |
- | Beschrieb Sound Design: Basierend | + | |
- | evt. Beschrieb | + | ==== Setting ==== |
- | Videoclips | + | In einer Maschinenwelt findet sich der Spieler als kleiner Roboter auf einem Schrottplatz ausserhalb einer Maschinenmetropole wieder. Als er sich aus seinen verstreuten Teilen wieder zusammengebaut hat, führt seine Reise zurück in die Stadt. Auf der Suche nach Antworten über die Herkunft des Roboters versinkt der Spieler immer tiefer in der bitter-süssen Welt von Machinarium und deren Bewohner. |
- | Links (Online-Quellen) | + | |
- | Literatur, Quellenangaben | + | ==== Spielverlauf ==== |
- | Infos zu den Tabellenfeldern | + | Machinarium versucht möglichst ohne Interface auszukommen. Die Steuerung basiert auf Point, Click and Drag. Dies bezieht sich auf den Aktionsradius um die Spielfigur, um mit Dingen zu interagieren oder auf die Spielfigur selbst bezogen. Der Roboter hat, nebst dem Umhergehen, die Fähigkeit, sich stauchen oder strecken zu können und so den Aktionsradius zu verschieben, |
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+ | Im Spiel kommt beinahe keine Sprache zum Einsatz. Dialoge mit Stadtbewohnern oder Hinweise zur Lösung eines Rätsels werden komplett mit Gestik, Geräuschen oder Trickfilm-Sequenzen in Gedankenblasen kommuniziert. | ||
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+ | Quelle: http:// | ||
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+ | ==== 1. Allgemeine Klangbeschreibung ==== | ||
+ | Machinarium arbeitet mit einer sehr geschlossenen Klangwelt. Hauptbestandteile der Klangwelt sind mechanisch bedingte/ | ||
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+ | ==== 2. Funktional-Ästhetische Beurteilung ==== | ||
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+ | === 2.1. Wahrnehmungsorientiert === | ||
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+ | === Feedback | ||
+ | Im Spiel ist nahezu kein direktes Feedback vorhanden. Ausnahmen sind Aktionen, die nicht möglich sind oder direkte Eingaben bei Konsolen, die auch visuell speziell hervor gezeichnet werden. | ||
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+ | === Simulation, | ||
+ | physikalisierte Geräusche an der Spielfigur | ||
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+ | physikalisierte Geräusche von indirekten Aktionen | ||
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+ | === Fokussierung | ||
+ | Die meisten Geräusche fokussieren die Aufmerksamkeit auf eine ausgelöste Aktion oder das Vorhandene. Dazu gehört auch das " | ||
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+ | === Disambiguierung, | ||
+ | Das Spiel hat keine akustischen Verdeutlichungen, | ||
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+ | === Kognitive Entlastung: === | ||
+ | Kognitive Entlastungen durch Geräusche sind nicht vorhanden. Die Geräusche untermalen viel eher visuell kommunizierte Abläufe. | ||
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+ | === Immersion, Abschottung der Wahrnehmung === | ||
+ | Alle Geräusche sind immersiv. Zum einen sind da die direkten Manipulationsgeräusche, | ||
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+ | === 2.2. Bezug Aktion – Klang? === | ||
+ | === Beziehung Handlung | ||
+ | Die meisten Geräusche besitzen eine nicht isomorphe Verbindung zu Handlungen. Der Spieler sagt, was die Spielfigur tun soll und diese führt dies aus. Dadurch werden die Geräusche erzeugt, die sich auch verselbstständigen können – der Spieler kann die Länge nicht beeinflussen. Ausgenommen sind die eher seltenen Geräusche bei Konsoleneingaben oder das Signal bei einer nicht möglichen Handlung. | ||
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+ | === Freude am sich-selbst-hören: | ||
+ | Es gibt nicht wirklich Geräusche die man bewusst gerne anhört. Das einzige was dem Nahe kommt, sind die Signale bei nicht möglichen Handlungen – Kopfschütteln des Roboters oder wenn er versucht aufs WC zu gehen. | ||
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+ | === Machtdifferential: | ||
+ | Die antagonistischen Spielfiguren klingen tiefer und gleichzeitig schärfer bwz. schriller als die normalen NPCs und der Spielfigur. | ||
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+ | === 2.3. Bezogen auf Interaktion === | ||
+ | === Als Kommunikation: | ||
+ | Die Manipulationen sind direkte Befehle an die Spielfigur, welche diese mit einer kurzen Verzögerung ausführt und daher keine direkte Kommunikation bedient – der Spieler kann die zeitliche Länge der Manipulation nicht beherrschen, | ||
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+ | Zwischen den indirekten Manipulationen und der Hintergrundmusik stehen die Umgebungsgeräusche, | ||
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+ | === In Bezug auf Handlungen === | ||
+ | Durch die Manipulation von Objekten werden immer Geräusche ausgelöst. Meistens handelt es sich dabei um aufeinanderfolgende Klänge, die komplexe Abläufe widerspiegeln. Im Wiederholungsgeräusch des Gehens zeigt sich die Geschwindigkeit des Charakters, die mit seiner Grösse zusammenhängt. | ||
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+ | Der Wechsel von verschiedenen Zuständen wird akustisch untermalt, während die verschiedenen Zustände sonst nicht ein spezifisches Geräusch besitzen. Das Kombinieren von Dingen im Inventar, besitzt kein Geräusch. | ||
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+ | === 2.4. Bezogen auf Narration | ||
+ | Im Spiel gibt es immer wieder kurze Erinnerungssequenzen. Diese werden, wie die normale Welt, ohne spezielle Effekte vertont. Es ist akustisch also nicht auszumachen, | ||
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+ | Wo der Sound eine grosse Rolle spielt, ist bei der Charakterisierung der Figuren im Spiel. Jeder Charakter hat seine eigenen Geräusche. | ||
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+ | === 2.5. Bezogen auf Raum === | ||
+ | Die Navigation und Orientierung funktioniert vor allem über die visuelle Ebene. Die Lokalisierung eines Objektes ist durch dessen Geräusch nur eingeschränkt machbar und tritt erst wirklich | ||
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+ | Das Spiel setzt sich aus einzelnen Levels bzw. Screens zusammen. Jeder dieser Screens besitzt ein spezifisches Setting was vorwiegend durch die Musik als geloopter Keynote-Sound getragen wird. Sporadisch treten Umgebungsgeräusche als Acoustic Landmarks auf, welche vorhandene Gegebenheiten untermalen und die Individualisierung des Raums unterstützen. Sogar anwesende Figuren im Spiel mit ihren eigenen Klängen bringen in die Dichte eines Settings mehr Fülle. | ||
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+ | ==== 3. Komposition / Mix / Ästhetik ==== | ||
+ | Die mechanisch bedingte/ | ||
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+ | Gesamthaft kommen mehr Mitten bis Hohe Frequenzen vor und weniger tiefe brummende Bässe, was dem Spiel einiges an akustischer Leichtigkeit gibt. Treten tiefe Frequenzen auf, dann nur sehr gedämpft, was diese Schwere räumlich weit entfernt hält. | ||
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+ | Alles ausserhalb der Spielwelt erzeugt keinen Klang. Dies bezieht sich auf das Menu und das Inventar. Da Aktionen vom Spieler nicht durch direktes Sound-Feedback | ||
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+ | ==== 4. Bewertung ==== | ||
+ | Die Geräusche in Machinarium ist sehr funktional bis in wenigen Momenten sogar emotional. Die Dinge klingen, weil sie damit die Welt authentischer machen, die Objekte physikalisieren. Was dabei meist ausser Acht gelassen wird, ist der Raum. Die Geräusche sind immer sehr direkt und sind nicht von der Raumgeometrie beeinflusst. Man hört nicht wirklich, ob man in einem grossen | ||
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+ | Die Geräusche dienen vor allem dazu, die visuellen Informationen zu untermalen bis verstärken. Für den grössten Teil an Emotionalität ist die Musik zuständig. Sie haben versucht die Umgebungslosigkeit | ||
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+ | Wir begrüssen die geschlossene Klangwelt. Sie versuchen sie auch so rein zu halten wie möglich. Es gibt kaum spieletypische Geräusche, die nicht in die Welt passen und die Immersion zerstören würden. | ||
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+ | ==== 5. Vergleich von Botanicula zu Machinarium ==== | ||
+ | === Unterschiede === | ||
+ | In Botanicula wird mit dem Sound viel bewusster Umgegangen als noch in Machinarium. Der Sound wurde als künstlerisches Medium entdeckt und genutzt. Dadurch hat Botanicula eine neue Ebene erreicht. Wurde bei Machinarium nur im visuellen experimentell umgegangen, ist dies bei Botanicula nun auch auditiv der Fall. | ||
+ | So wurde auch mit dem in Machinarium funktionalen Sound gebrochen. Plötzlich tragen die Geräusche nicht einfach nur Information, | ||
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+ | Auch beim Zusammenspiel von Musik und Geräuschkulisse wurde ein neuer Level erreicht. Bei Machinarium waren die Geräusche vorwiegend physikalisierend, | ||
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+ | Und auch den Raum entdeckt Botanicula. Zwar lassen sich auch hier nicht alle Objekte klar lokalisieren, | ||
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+ | === Gemeinsamkeiten === | ||
+ | Bei den ganzen Unterschieden, | ||
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+ | Und auch die Atmosphäre ist vergleichbar zu Machinarium, | ||
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+ | === Fazit === | ||
+ | Allgemein lässt sich eine deutliche Entwicklung in der Soundgestaltung ausmachen. Trotzdem bleiben die Designer von Amanita Design ihren Prinzipien treu. Sie probieren neue Sachen aus, ohne ihren individuellen Stil völlig ausser acht zu lassen. | ||
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+ | ==== Links und Quellen ==== | ||
+ | [[http:// | ||
+ | |||
+ | [[http:// |
/home/wiki/wiki.pink.zhdk.ch-ssl/public_html/gamesoundopedia/data/attic/machinarium.1430919139.txt.gz · Zuletzt geändert: von abucher1