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Inhaltsverzeichnis
The Legend of Zelda: Breath of the Wild
Genre: | Action-Adventure, Open World |
Publikationsjahr: | 2017 |
Studio: | Nintendo |
Analyse von: | Ivo Keller, Alexander Mazzone, Lisa Bach |
1. Spielbeschrieb
„Breath of the Wild“ ist ein Adventure aus der „The Legend of Zelda“-Reihe. Es ist die erste Zelda-Adaption mit einer Open-World.
2. Funktionale Soundanalyse
2.1 Bezogen auf die Wahrnehmung
- Verstärkung der Immersion
- Simulation, Physikalisierung, Imitation der physikalischen Welt
z.B. Geräusche, wenn Objekte aufeinander treffen
- Feedback
z.B. zur Bestätigung, dass ein Schalter umgelegt wurde
- Fokussierung der Aufmerksamkeit
z.B. Ausblenden unwichtiger Sounds, um im Kampf besser zu reagieren
- Verdeutlichung
z.B. eindeutige Erkennung eines Pickups(Heiltrank, Munition)
- Kognitive Entlastung
z.B. durch die Verlagerung von Information vom HUD in den Sound
Beinflussing der Welt durch den Spieler
Beispiel |
2.2 Bezogen auf das Verhältnis zwischen Aktion und Sound
Standard Bewegung
Gehen | |
Rennen | |
Auf Grass Rennen | |
Aus der Puste | |
Springen | |
Fliegen | |
Fallen |
Nahkampf
Waffe auswählen | |
Einfacher Schlag | |
Starker Schlag | |
Gegner besiegen |
Fernkampf mit Pfeil und Bogen
Pfeil schiessen | |
Pfeil schiessen in SlowMotion |
Interaktion mit Objekten
Schaden nehmen
Nur noch ein Leben | |
Sterben |
2.3 Bezogen auf die Kommunikation mit dem Spieler
Das Feedback beim Interagieren mit der Spielwelt ist, als Core-Mechanik, sehr prominent zu hören. Neben den Environment-Sounds sind diese Soundeffekte am lautesten und in allen Game-States (Kampf/Erkunden) immer zu hören.
Item aufnehmen
Neues Item entdecken | |
Item zum ersten Mal aufsammeln | |
Bekanntes Item einsammeln |
Wichtige Items bekommen
Wichtiges Item bekommen (z.B. Herzcontainer) | |
Korok Seed einsammeln | |
Spirit Orb einsammeln |
Fortschritt im Spiel
Neue Quest bekommen | |
Quest abschliessen | |
Turm aktivieren |
2.4 Bezogen auf den Raum
Musik Themes Beispiele
Kampf - Standard Theme | |
Hateno Stadt - Theme | |
Hyrule Field - Theme |
Umgebung
Tag | |
Nacht | |
Im Kampf |
2.5 Bezogen auf die Narration und Dramaturgie
- Dramatisierung, emotionale Hinweise
z.B. Erfolg, Misserfolg, Level-up, Quest abgeschlossen
- Beeinflussung der Zeitwahrnehmung
z.B. Slow-motion Sound
- Mittel zur Subjektivierung, einer subjektiven Wahrnehmung einer Figur
z.B. Ausblenden aller Umgebungssounds in einem Kampf, Ohrenfiepen wenn etwas in der Nähe explodiert
Narration
Dialoge ohne Voiceover | |
Voiceover in Cutscenes |
3. Ästhetische Soundanalyse
3.1 Stil, Genre, Klangästhetik
Wenig Musik, Klavier / Umgebung / Link Geräusche
- Stilistisch passend / unpassend
z.B. hochwertige natürliche Aufnahmen für ein hochprozentiges Retro- Pixel- Jump’n’Run → Disconnect
- Genre passend / unpassend
z.B. Popmusik in epischem Abenteuerspiel wie Witcher, WoW, oder Elder Scrolls
3.2 Klangqualität
Atmsphörisch Kein richtiges Voiceover → Manchmal seltsam
- technische Qualität (Hi-Fi, Low-Fi)
z.B. rauschende Sounds, die von einer schlechten Aufnahmequalität zeugen
- ästhetische Qualität
z.B. flache, eindimensionale Atmosphäre vs. Atmosphäre mit verschiedenen Distanzstufen
- Mixing, Komposition der Klänge zueinander
z.B. nah am Mikrofon aufgenommene Voice-overs wenn die Charaktere im Game in einer eigentlich hallenden Umgebung stehen würden → Disconnect
z.B. manche Sounds zu laut, andere zu leise, kein ausgewogener Mix
4. Subjektiver Gesamteindruck
4.1 Bezogen auf Immersion
Bleibe ich über die gesamte Spielzeit gefesselt oder wirft mich ein Sound aus dem Erlebnis?
4.2 Bezogen auf Feeling
Fühlt sich das Spiel, die Fähigkeiten, Zauber, richtig cool an?
4.3 Bezogen auf Vollständigkeit
z.B. fühlt sich die Spielewelt leer an, statisch, oder lebendig? Fehlt ein Aspekt, der vielleicht auch die Immersion bricht?
z.B. hilft der Sound dabei, das Spiel zu verstehen, kommuniziert er an den richtigen Stellen?
5. Vergleich Zelda: Breath of the Wild und Kena: Bridge of Spirits
5.1 Allgemeiner Vergleich
Beide Spiele sind Action-Adventures mit atmosphärischen Welten.
Durch den Open-World/RPG-Aufbau von „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ ist das Ressourcen-Management und das Sammeln von Items, ein Schwerpunkt im Gameplay.
„Kena: The Bridge of Spirits“ ist narrativ linear gestaltet. Dadurch ist es weniger wichtig zu Sammeln und jeden Winkel der Welt zu durchforsten.
5.2 Sound Design im Vergleich
Die Infos die in beiden Spielen durch Geräusche und Musik kommuniziert werden sind extrem unterschiedlich.
In Kena reagiert der/die Spieler*in auf Sounds die in der Umgebung platziert werden. Ruhige Abschnitte sind Aufforderungen sich weiter zu bewegen. In Zelda wäre das selbe Sound Design störend und überfordernd. Die Grösse der Welt bestimmt wie diese mit Geräuschen und Musik gefüllt werden muss. Das Environment und der/die Spieler*in ist akustisch viel prominenter so dass man mit Feedback auf Inputs rechnen kann. Die Sounds regieren auf das Handeln des/der Spielers*in.
Voice Over werden in Kena während dem Gameplay eingebaut. In Zelda wird nur selten im Gameplay, oder in Cutscenes mit diesem Storytelling Tool gearbeitet.
5.3 Verhältnis von Musik, Environment- und Player-Sounds
Kena ist gefüllt mit atmosphärischer Musik. Durch die Linearität des Spiels kann die Stimmung gezielt aufgebaut und beeinflusst werden. Im Vergleich zu den Player-Sound ist das Environment prominent. Die Player-Sounds geben Feedback auf Inputs, nehmen aber den Fokus nie von der Umgebung nimmt.
Zelda arbeitet nur mit wenig atmosphärischer Musik und wenn dann nur mit sehr kurzen Snippets. Durch die Rarität der Musik bekommt sie im Gegenzug mehr Bedeutung. Primär wird Musik aber als Anzeiger für Geschehen, oder Informationsvermittlung benutzt. Der Spieler soll die Grösse der Open-World durch die Environment-Sounds wahrnehmen. Musik könnte aufdringlich und nervig werden auf eine so lange Spielzeit gezogen. Im Vergleich zu Keno sind die Player-Sounds viel lauter. Das ist dadurch zu erklären, dass Management, Items sammeln und die Handlung des Spielers im Zentrum steht. Es ist wichtiger, dass kleine Erfolge kommuniziert werden.
5.4 Fazit
Der unterschiedliche Aufbau des Sound Designs für eine Open-World, oder eine lineare Geschichtsführung wird beim Vergleich zwischen „Kena: Bridge of Spirits“ und „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ deutlich klar. Das Core Gameplay wird unterschiedlich akustisch reflektiert und die andere Art des Stimmungsaufbaus offensichtlich, obwohl sich die beiden Spiele auf ähnliche Art Frei anfühlen.